Taieb Baccouche

tunesischer Gewerkschaftsführer; U.G.T.T.; Dr.

* 13. April 1944 Djammal

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 36/1982

vom 30. August 1982

Wirken

Taieb Baccouche wurde am 13. April 1944 in Djammal im Sahel geboren. Nach Besuch der Schulen studierte er arabische Sprache und Literatur und promovierte in Sprachwissenschaft (doctorat d'Etat). Er lehrte als Professor an der Ecole Normale Supérieure (Ausbildungsstätte für Gymnasiallehrer) in Tunis und gründete hier 1971 eine "eigene Gewerkschaft Hochschule und Wissenschaft". 1973 wurde er ihr erster Generalsekretär. Als Branchengewerkschaft gehört sie zur Einheitsgewerkschaft U.G.T.T. 1977 rückte B. als Mitglied in das UGTT-Exekutivkomitee ein.

Im Zuge der repressiven Innenpolitik von Ministerpräsident Nouira kam es zum Jahreswechsel 1977/78 zu einer innenpolitischen Krise: Ministerrücktritten und dem Rücktritt des Generalsekretärs der U.G.T.T., Habib Achour aus dem Politischen Büro der Staatspartei, folgte der erste Generalstreik in Tunesien, der am 26. Jan. 1978 zu blutigen Zusammenstößen führte und zahlreiche Todesopfer (zwischen 50 und 200 nach Schätzungen) forderte.

Mit anderen Gewerkschaftsführern wurde auch B. nach dem "schwarzen Donnerstag" verhaftet und im Okt. 1978 wegen "Beeinträchtigung der inneren Sicherheit des Staates" durch einen Staatsgerichtshof zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Generalsekretär Achour hatte 10 Jahre Zwangsarbeit erhalten.

Bereits 1979 wurden die ...